White Paper: Optimale Stellenanzeigen für eine veränderte Arbeitswelt
1. Welche Informationen erwarten Arbeitssuchende in einer Stellenanzeige?
Grundlegende Details über die Position und Organisation bilden die Basis einer Stellenanzeige. Die Kandidat*innen erwarten in der Regel mindestens folgende Informationen:
Eine detaillierte Positionsbeschreibung
Informationen zu den Anforderungen und Skills der Position
Angaben zu Vergütung und Zusatzleistungen
2. Welche Tonalität sollte ich in einer Stellenanzeige verwenden?
Beim Schreiben einer Stellenanzeige sind bestimmte Regeln zu beachten. Bieten Sie die Position über eine Personalberatung an, sollte diese über die geforderten Fähigkeiten und Erfahrungen Bescheid wissen, um die Stellenanzeige auf das Wording Ihres Unternehmens abstimmen zu können.
Verwenden Sie eine sympathische Sprache. Dadurch verleihen Sie Ihrem Unternehmen ein Gesicht und verdeutlichen, dass die Menschen oberste Priorität haben.
Vermeiden Sie negative Sprachelemente, z. B. „kann nicht“, „nie“ und „müssen“.
Achten Sie auf Diversität. Diese Sprache vermittelt Respekt und Modernität.
Nutzen Sie die direkte Ansprache. Formulierungen wie „Wir werden...“ oder „Sie werden...“ sind viel
sympathischer als „die Kandidatin bzw. der Kandidat wird...“ Die indirekte Ansprache über die dritte Person ist zu formell. Sie schafft eine Kluft zwischen Ihnen und den Interessent*innen. Eine Ansprache in der ersten oder zweiten Person verhilft zu Nähe und Identifikation.
3. Was hebt mein Unternehmen wirklich von anderen ab und wie kann ich unsere Unternehmenskultur ansprechend kommunizieren?
Nach dem Gehalt ist die Unternehmenskultur der wichtigste Aspekt für die Bewerber*innen. Es ist entscheidend, um Kandidat*innen zu gewinnen, die ideal zu Ihrem Unternehmen passen. Informieren Sie Ihre Personalberatung unbedingt über die Details Ihrer Unternehmenskultur und die Zusammenarbeit innerhalb Ihrer Teams, wie beispielsweise:
Organisatorische Ziele und Unternehmenswerte: Durch COVID-19 streben viele Kandidat*innen einen Neuanfang in einem Unternehmen an, das ihre Werte und Ziele teilt und dazu beiträgt, die Welt ein wenig besser zu machen. Welche Werte sind Ihrem Unternehmen wichtig? Sind es Skills wie Neugier, Ehrlichkeit oder Fachwissen? Ist es beispielsweise die Innovationskraft, so erwähnen Sie einige neuartige Themen, die Ihr Unternehmen bereits realisiert hat.
Wachstums- und Aufstiegschancen: Welche Wege eröffnen Sie den Kandidat*innen? Beschreiben Sie, wie Sie in Ihre Mitarbeiter*innen investieren und welche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten Sie bieten, um eine Kultur des lebenslangen Lernens zu schaffen.
Was unterscheidet Ihr Unternehmen von anderen? Beispielsweise ein flexibles Arbeitsprogramm, innovative Produkte und Dienstleistungen, Remote-Arbeitsmöglichkeiten, regelmäßige Team- Events oder andere Benefits. Nicht alle diese Details mögen relevant erscheinen, aber in Summe können sie Ihrem Unternehmen helfen, sich von anderen abzuheben.
4. Wie verleihe ich meinen (Online-)Stellenanzeigen einen maximalen Mehrwert? Die ideale Stellenbeschreibung für optimale Aufmerksamkeit:
Um Ihre Anzeige von der Masse abzuheben, sollten Sie einige Punkte mit Ihrer HR-Abteilung oder Ihrer Personalberatung abstimmen:
Verwenden Sie durchgängig eine einzige und eindeutige Stellenbezeichnung, um eine optimale Auffindbarkeit zu gewährleisten
Die Stellenanzeige sollte klar, prägnant und relevant sein und dabei häufig gesuchte Schlüsselworte enthalten. Sie sollte leicht verständlich, gut strukturiert und einfach zu lesen sein. Nur so wird die Anzeige in Online-Suchen gut abschneiden.
Definieren Sie, welche Angaben für Ihre Kandidat*innen relevant sind und priorisieren Sie diese entsprechend. Es ist nicht unbedingt ausschlaggebend, sämtliche Unternehmensdaten abzubilden. Vielmehr interessieren sich die Kandidat*innen für Angaben, die sich auf den Arbeitsalltag auswirken, z. B. Tätigkeiten, Karrieremöglichkeiten, Unternehmenskultur, Vergütung und Sozialleistungen. Nicht vergessen: Seit COVID-19 spielt der Arbeitsort (vor Ort, remote, hybrid) eine immense Rolle für Bewerber*innen!
Binden Sie die Stelle in die Unternehmensstrategie ein. Was sind die übergeordneten Ziele und wie trägt die Rolle zur Zielerreichung bei? In diesem Rahmen können Sie die Innovationskraft und die Flexibilität Ihres Unternehmens darstellen.
Folgende Details in Ihrer Stellenbeschreibung sorgen für optimale Aufmerksamkeit:
1. Eine relevante und informative Berufsbezeichnung:
Potenzielle Bewerber*innen sind jeden Tag mit zahlreichen Stellenanzeigen konfrontiert. Daher ist es
wichtig, den Titel relevant und informativ zu gestalten, um die Kandidat*innen zum Weiterlesen zu
motivieren. Wie genau Sie den Titel formulieren, hängt von der Positionierung der freien Stelle ab.
2. Eine kurze Einführung und Hintergrundinformationen zum Unternehmen:
Dies sollte nur ein einziger Absatz sein, welcher einen Vorgeschmack auf die spannenden Aspekte
der Position und die Organisation gibt, z. B. Auszeichnungen und besondere Aktivitäten.
3. Ihre Unternehmensgeschichte:
Wie bereits erwähnt, ist die Unternehmenskultur nach dem Gehalt der wichtigste Aspekt, um sich für
eine neue Rolle zu bewerben. Daher ist es unerlässlich, die Leser*innen Ihrer Stellenanzeige mit den
Werten und Zielen Ihres Unternehmens vertraut zu machen und gleichzeitig die Vielfalt, Arbeitsplatzsicherheit und Aufstiegschancen zu berücksichtigen.
4. Der Hauptteil:
Hier skizzieren Sie die ausschlaggebenden Elemente, ohne die Leser*innen mit zu vielen Details zu
überfordern. Überlegen Sie, welche Herausforderungen die neuen Mitarbeiter*innen in dieser Rolle
erwarten. Achten Sie darauf, Aspekte wie Arbeitszeiten, Gehalt, Sozialleistungen, Entwicklungsmöglichkeiten, etc. zu erwähnen.
5. Die ideale Besetzung:
Die Personenspezifikation unterstreicht die erforderlichen Fähigkeiten und die wünschenswerten
Eigenschaften der idealen Kandidat*innen. Damit grenzen Sie die Zahl der Kandidat*innen ein und
erhalten möglichst nur Bewerbungen von Personen, die für die Rolle geeignet sind. Trotzdem ist die
Beschreibung offen genug gestaltet, um Bewerbungen von Interessent*innen zu erhalten, deren
Fähigkeiten einfach auf die Position übertragen werden können (Hard und Soft Skills).
6. Erläuterung des Bewerbungsprozesses:
Erläutern Sie den Kandidat*innen genau, wie der Bewerbungsprozess vonstatten geht. Das vermittelt
Professionalität und eine positive Bewerbungserfahrung – selbst dann, wenn die Person nicht zum
Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Dieser Teil der Stellenanzeige sollte herausstellen, dass Sie so
schnell wie möglich mit geeigneten Bewerber*innen in Kontakt treten.
7. Abschließende Zusammenfassung:
Ihre Stellenanzeige sollte mit einer abschließenden Zusammenfassung enden, welche die besten
Aspekte der Rolle und des Unternehmens beschreibt. Ferner bringt sie den Wunsch zum Ausdruck, die
Bewerbung in einem persönlichen Gespräch fortzusetzen. Fügen Sie Links zur Homepage oder zu
Videos ein, die eine Zusammenarbeit veranschaulichen können.
5. Wie kann ich meine Stellenanzeigen so gestalten, dass sie für die veränderte Arbeitswelt von heute interessant und relevant sind?
Kombinieren Sie die bereits genannten Punkte mit der Erstellung von kostenlosen Employer Branding Profilen und Inhalten (z. B. spannende Blog Posts oder ansprechende Bilder, Videos oder Biografien Ihrer Teammitglieder). Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter*innen, die Inhalte zu teilen, um die Wirkung Ihrer Stellenanzeigen zu verstärken. Dies verbessert Ihre Chance, die richtigen Kandidat*innen zu erreichen.
6. Was ist bei Stellenanzeigen besser zu vermeiden?
1. Eine unklare Berufsbezeichnung:
Eine Berufsbezeichnung wie beispielsweise „Customer Experience Executive“ sagt nicht viel über die
Art der Position aus. Diese Berufsbezeichnung ist nicht nur ungewöhnlich (Kandidat*innen werden mit
hoher Wahrscheinlichkeit nicht danach suchen), sondern ohne Kontext auch schwierig einzuordnen.
Achten Sie auf Rechtschreibfehler. Diese sind unprofessionell und wirken sich negativ auf das Ranking
in den Ergebnissen der Suchmaschinen aus.
2. Allgemeine Schlagworte, Klischees und Formulierungen:
Zeigt Ihre Stellenbeschreibung, um welche Position und Aufgaben es tatsächlich geht? Oder füllen Sie
den Raum lediglich mit allgemeinen Schlagworten und Klischees, wie „offene und kollaborative Kultur“
oder „ein zukunftsorientiertes Unternehmen“? Seien Sie spezifisch und lassen Sie die Kandidat*innen
auf keinen Fall im Zweifel über die Position und die Rolle innerhalb des Unternehmens. Vermeiden Sie
die Verwendung von Akronymen und intern relevanten Bezeichnungen.
3. Eine Unternehmensgeschichte, die nur intern Sinn ergibt oder nicht überzeugend klingt:
Viele Unternehmensbeschreibungen sind für externe Leser*innen kaum verständlich. Legen Sie den
Fokus auf relevante Aussagen zur Unternehmenskultur oder zu den Werten. Verzichten Sie auf die Aufzählung von Basisdaten, wie Standort, Unternehmensgeschichte, Dienstleistungen oder Produkte, ohne
dabei einen tieferen Einblick in Ihr Unternehmen zu geben. Gehen Sie lieber auf Ihr Branchenstanding
ein (z. B. eine Marktführerschaft), die Ausrichtung Ihres Unternehmens (z. B. die strategischen Ziele)
und alle anderen Vorteile, die mit der Position einhergehen.
4. Inhaltslose Aufgabenlisten:
Gewähren die genannten Aufgaben einen umfassenden Einblick in die Position oder die Art und Weise
wie Interessent*innen zu den Unternehmenszielen beitragen können? Oder ist es eine kurze und wenig
inspirierende Liste, die kein transparentes Bild davon zeichnet, wie ein typischer Arbeitstag aussieht?
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, sich vor negativen Wörtern wie „muss“ in Acht zu nehmen.
Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Details, welche die Bewerber*innen attraktiv finden werden, z. B. individuelle Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten.
5. Eine ungenaue Beschreibung von Erfahrungen und Fähigkeiten:
Häufig sind Stellenbeschreibungen zu kurz und die geforderten Fähigkeiten zu allgemein gehalten. Der
breitere Kontext dessen, was die Position mit sich bringt, wird oft nicht beleuchtet. Damit steigt das
Risiko, keine Bewerbungen von Kandidat*innen mit den notwendigen Skills zu erhalten. In manchen
Stellenanzeigen fehlt zudem ein Hinweis darauf, wie viele Jahre Berufserfahrung oder welche
spezifischen Qualifikationen (z. B. Abschlüsse, Fachrichtungen) gefragt sind.
6. Fehlende Angaben zu flexiblen oder hybriden Arbeitsmöglichkeiten:
Die anhaltenden pandemischen Herausforderungen erfordern eine genaue Angabe zu den Remote-
und Hybridarbeitsrichtlinien Ihres Unternehmens. Abhängig von den persönlichen Umständen sind
viele Kandidat*innen dankbar dafür, dass potenzielle Arbeitgeber eine gewisse Flexibilität beim Thema
Heimarbeit zeigen. Weisen Ihre Stellenanzeigen keinen Bezug zu flexiblen Arbeitsmodellen auf, laufen
Sie Gefahr, die besten Kandidat*innen von vorneherein zu verlieren.
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